Linklaters berät LBBW bei grüner Verbriefung zur Förderung erneuerbarer Energien
Linklaters hat die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) bei einer synthetischen Verbriefung beraten, die dem Ausbau erneuerbarer Energien dienen soll. Die Europäische Investitionsbank-Gruppe (EIB-Gruppe) unterstützt dabei die Kreditvergabe der LBBW in diesem Bereich mit einer Garantie von 175 Millionen Euro auf die Mezzanine-Risikotranche des Referenzportfolios.
Das Referenzportfolio beläuft sich auf 3,2 Milliarden Euro und besteht aus Krediten an mittelständische Unternehmen und weitere Firmen, die die LBBW im Rahmen ihres üblichen Geschäfts bedient. Die synthetische Verbriefung dieses bestehenden Portfolios bewirkt eine Kapitalentlastung bei der LBBW und gibt ihr damit Spielraum für zusätzliche Kredite. Die Transaktion sieht eine zweijährige Wiederauffüllungsphase vor und fällt unter das europäische Regelwerk für sogenannte „einfache, transparente und standardisierte“ (STS) Verbriefungen.
Die LBBW verpflichtet sich zudem in einer Retrozessionsvereinbarung, Förderleistungen der EIB für den Aufbau eines neuen Kreditportfolios für saubere Energieprojekte zu nutzen, das mindestens das Doppelte der von der EIB garantierten Mezzanine-Tranche betragen muss, also 350 Millionen Euro. Erneuerbare-Energien-Anlagen wie Windparks und Fotovoltaikanlagen haben oft eine Nutzungsdauer von 20 Jahren oder länger. Über diese Form einer „grünen Verbriefung“ entsteht ein neues Portfolio ausschließlich für Klimaschutz- und Energiesicherheitsprojekte verbunden mit einer Risikoabsicherung eines Standardportfolios von Firmenkrediten. Die Transaktion verdeutlicht, wie sich das Konzept des gezielten Verwendungszwecks („use of proceeds“) auch im Rahmen einer synthetischen Verbriefungstransaktion anwenden lässt. Es handelt sich um eine der ersten Transaktionen dieser Art in Deutschland.
Mit dem mobilisierten Betrag sollen 340 Megawatt Stromerzeugungsleistung installiert werden, was dem Verbrauch von über 1 Million Haushalten entspricht. Gefördert werden Unternehmen aus Deutschland und anderen EU-Ländern sowie aus der Schweiz.
Linklaters beriet durch Dr. Burkhard Rinne (Partner, Kapitalmarktrecht, Frankfurt – Federführung) und Phillip Melzer (Associate, Kapitalmarktrecht, Frankfurt).
