Linklaters berät Wealthcap beim Erwerb des Gewandhaus in Ludwigsburg

Mit der zunehmenden Akzeptanz und Verfügbarkeit batterieelektrischer Fahrzeuge verändern sich nicht nur die Fahrgewohnheiten und die Art und Weise der Energienutzung. Dies zeigt sich nicht zuletzt an der Anzahl der auf der Internationalen Automobilausstellung 2019 (IAA) vorgestellten Elektroautos. Auch die dahinterstehenden Industriesektoren sowie der Infrastrukturbereich stehen vor großen Herausforderungen. Der anstehende Transformationsprozess, in dessen Mittelpunkt die Batteriezelle steht, ist kapitalintensiv und führt zu neuen Allianzen und Geschäftsmodellen.

 

Hoher Investitionsbedarf über den gesamten Lebenszyklus

 

Der von Linklaters veröffentlichte Report "Powering the Future - Commercial opportunities and legal developments across the EV batteries lifecycle" geht von einer stark steigenden Nachfrage nach batterieelektrischen Fahrzeugen (EVs) aus. Bereits 2033 soll deren Absatzvolumen das von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor übersteigen. Dieser massive Nachfrageanstieg wird zu erheblichen Herausforderungen entlang des gesamten Lebenszyklus von Batteriezellen führen – von der Produktion über den Ladevorgang bis zur Weiterverwertung. Diese eröffnen zugleich eine Vielzahl von Investitionsmöglichkeiten in unterschiedlichen Bereichen:

 

Nadelöhr Rohstoffmarkt

 

Lithium, Nickel und Kobalt sind die Schlüsselrohstoffe für die Herstellung von Batteriezellen. Analysten sehen im Falle einer weiter steigenden Batterienachfrage ein mögliches Defizit bei den weltweiten Abbaukapazitäten. Bis 2025 muss möglicherweise ein erheblicher Betrag – potenziell bis zu 30 bis 45 Milliarden US-Dollar – in Abbau-Kapazitäten investiert werden, um die Nachfrage für Fahrzeugbatterien zu decken. Mehr

 

Zellproduktion mit rasantem Wachstum

 

Um die prognostizierte Nachfrage nach elektrisch betriebenen Fahrzeugen zu decken, müssen Batteriezellen in wesentlich größeren Stückzahlen hergestellt werden. Derzeit verfügt China über rund 60% der weltweiten Batterieproduktionskapazität. Chinesische Unternehmen wie CATL, Funeng Technology, BYD und Tianjin Lishen haben stark in "Megafactories" investiert. Analysten gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren weiterhin der größte Teil der gefertigten Batterien aus China kommen wird. Die Prognosen gehen darüber hinaus davon aus, dass Europa die USA in den kommenden 10 Jahren bei der Batteriezellproduktion überholen wird, was auf die Aktivitäten von Unternehmen wie Northvolt in Schweden zurückzuführen ist (die erste Fabrik in Nordschweden strebt eine Kapazität von 32 GWh pro Jahr an). Bis 2028 soll die weltweite Produktionskapazität im Bereich Batteriezellen um 400% anwachsen. Mehr

 

Stromer überflügeln Verbrenner

 

Bereits 2033 kann der weltweite Absatz elektrisch betriebener Fahrzeuge den Verkauf von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor übertreffen. Notwendige Faktoren hierfür sind:  Kostenparität mit Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, verbesserte Batterieleistung und der Aufbau notwendiger Ladeinfrastruktur. Darüber hinaus ist ein regulatorisches Umfeld erforderlich, das die Einführung von Elektrofahrzeugen fördert und die Kauf- und Investitionsentscheidungen von Investoren, Herstellern und Kunden beeinflusst. Mehr

 

Hohe Investitionen in Ladeinfrastruktur

 

Nach Berechnungen der Internationalen Energieagentur sind weltweit zwischen 14 und 30 Millionen öffentliche Ladestellen erforderlich, um eine ausreichende Versorgung der prognostizierten Fahrzeugpopulation sicherzustellen. Zum Vergleich: Heute gibt es rund 632.000 öffentliche EV-Ladestationen. Bis 2025 sind rund 80 Milliarden US-Dollar an Investitionen nötig, um die Ladeinfrastruktur auszubauen. Mit Blick auf Ladegeschwindigkeit, Ladestandards ("Interoperabilität") sowie Dichte, Lage und die schiere Anzahl verschiedener Anbieter von Ladestellen sind die Herausforderungen in diesem Bereich vielfältig. Die Attraktivität und der Erfolg batteriebetriebener Fahrzeuge hängt erheblich von der vorhandenen Ladeinfrastruktur ab. Mehr

 

Sekundärmärkte entstehen

 

Abhängig vom Hersteller und ihrer Verwendung sollen die Batteriezellen am Ende ihres Lebenszyklus im Automobil nach 7-10 Jahren noch über etwa 70% ihrer ursprünglichen Speicherkapazität verfügen. Damit eignen sie sich für eine Vielzahl von sekundären Anwendungen, z. B. zur Energiespeicherung in Gebäuden oder zur Versorgung fester Infrastrukturen. Dies führt – zusätzlich zum Recyclingmarkt – zur Entstehung eines Sekundärmarktes für Lithium-Ionen-Batterien, dessen Volumen bis 2030 auf 24 Milliarden US-Dollar geschätzt wird. Mehr

 

Wirtschaftliches Kraftzentrum Batteriezelle

 

Der Linklaters Report führt rund um die Batterie als Wirtschaftsfaktor – über die Bereiche Rohstoffgewinnung, Herstellung, Infrastruktur und Recycling hinweg – Investitionsmöglichkeiten im Volumen von 150 Milliarden US-Dollar weltweit auf.

 

Dr. Daniel Pauly, Global Co-Head of Automotive und Leiter TMT Deutschland bei Linklaters, erläutert: „Wir befinden uns an der Schwelle zu einem historischen Umbruch im Automobilsektor. In den kommenden Jahren werden weltweit neue Märkte für Produkte, Technologien und Dienstleistungen entstehen, die den Alltag der Verbraucher heute bislang nur am Rande berühren. Der Kapitalbedarf für diesen Transformationsprozess ist immens. Automobil- und Batteriehersteller, Unternehmen aus den Bereichen Infrastruktur und Rohstoffgewinnung sowie der Start-up-Bereich bieten Investoren fantastische Möglichkeiten. Gleichzeitig entstehen in all diesen Bereichen neue nationale und globale Regulierungsstandards, die sich derzeit noch in einem frühen Entwicklungsstadium befinden. Diese werden für die Entwicklung der neuen Geschäftsfelder mitprägend sein".

 

Den vollständigen Bericht gibt es hier zum Download.